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Margaretengürtel Wien, Wettbewerb 2008
Forschungsprojekt unterstützt durch „departure“ 2011
Tragwerksplanung: Bollinger-Grohmann-Schneider ZT GmbH (Team: Dieter Hauer, Moritz Heimrath, Arne Hofmann, Clemens Preisinger)
Mitarbeiter: Lukas Allner, Christoph Pehnelt, Laura Scharf, Christian Scheiber, René Waclavicek
Margaretenturm
Fußgängerbrücke und Sportturm als erweiterter öffentlicher Raum - Margaretengürtel, Wien
2008–2011
Sport und Spiele
Im Rahmen eines Wettbewerbs für einen Fuß- und Radsteg über den Margaretengürtel in Wien war als erweitertes Programm eine nicht näher definierte „soziale Einrichtung“ für Jugendliche ausgeschrieben. Die Idee war die Schaffung eines Raumes, der Aktivitäten und Menschen, die im Alltag kaum in Berührung kommen, zusammenführt.
Für das vom Verkehr umspülte Grundstück, einen emissionsbelasteten Ort mit kontaminiertem Boden, wird ein Sport- und Spielturm vorgeschlagen. Er funktioniert als gestapelte Kommunikationsplattform alternativen Charakters und knüpft an die für Salzburg-Lehen entwickelte Typologie eines vertikalen Freiraumes an. Ähnlich wie die Figur eines Schachspiels wird der Turm an eine strategisch wirksame Stelle in die Stadt gesetzt. Ausblick und gute Sichtbarkeit verbinden ihn über die Barriere der angrenzenden Verkehrsbänder hinweg mit den benachbarten Wohnquartieren. Die Stapelung von überdachten und wettergeschützten Freiflächen, die je nach Stockwerk für unterschiedliche Freizeitaktivitäten genutzt werden können, bietet informelle Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche im öffentlichen Raum.
Für das Stahltragwerk des Turms wurde ein irreguläres Stützensystem in einem iterativen Optimierungsverfahren entwickelt. Das unregelmäßige Stabwerk ist zugleich Teil einer räumlich differenzierten Vertikalerschließung, eines Spazierwegs, der sich mit diversen Stiegen und Rampen von der Fußgängerbrücke beginnend nach oben faltet. Als Wetterschutz und Kletterhilfe für Pflanzen dient eine transluzente, „semipermeable“ Membran, deren Form aus einem simulierten Schrumpfungsprozess entwickelt wurde und die sich mit unterschiedlichen Durchlässigkeiten an Wind und Wetter anpasst.